Kanada aus der Sicht von Nadine und Tina

 

Nach einer beschwerlichen, 15stündigen Reise, mit Kofferverlust, kamen wir müde im Valhalla Inn Hotel an. Wegen der Zeitverschiebung wurden wir zu längerem Wachbleiben verdonnert, damit wir am Morgen nicht allzu früh aufstanden. Am Sonntag gingen wir ins nahe gelegene Shoppingcenter um Essen einzukaufen. Danach besichtigten wir das Hallenbad und mussten, da wir ja so sportlich sind, trotz Regen 40min zu unserem Hotel zurückwandern. Kaum zurück machten wir auch schon Trockentraining, da Danielle nun auch angekommen war.

Am Montag hatten wir erst abends Training, so dass wir vorher noch den CN-Tower und die Stadt besichtigen konnten. Danach ging es ins Etobicoke Olympium, wo sich alle ins Wasser stürzten und fleissig trainierten. In der Zwischenzeit bereitete Martina B. sich auf ihr Solo vor, woraufhin sie einen super Wettkampf absolvierte und 20. wurde.

Am Dienstag hatten wir ca. 5 Stunden Zeit, uns im Eaton-Shoppincenter zu vergnügen. Am späteren Nachmittag ging es wieder ins Hallenbad, wo wir diesmal leider nicht trainieren konnten, dafür aber einen erstklassigen Solowettkampf bewunderten. Auch Marina K. zeigte ihr Kurzprogramm und wurde zwischenzeitlich 11. Nachdem alle bereit waren fuhren wir in die Stadt, weil wir zu einem Bankett eingeladen waren. Dort im Schloss der Medieval Times wurden wir durch Kronen zu Schlossladies gemacht und nahmen in einer grossen Arena platz. Während wir das Essen serviert bekamen -ein halbes Poulet, welches wir von Hand assen- begann in der Arena das Spektakel mit der offiziellen Eröffnung des Wettkampfs. Dann folgte die eigentliche Show, in der mittelalterliche Ritter um die Krone kämpften. Wir feuerten unsern roten Ritter fleissig an und hatten grossen Spass.

Am nächsten Tag besuchten wir auf eigene Faust die Niagara Fälle, wo wir schon aufs kühle Nass vorbereitet wurden, welches uns danach erwartete. Nach dem Musiktraining, welches nicht gerade gelungen war, fielen wir todmüde ins Bett.

Donnerstag, erster Wettkampftag: nach einem freien Morgen, machten wir uns wieder einmal auf ins Bad, um uns auf den Combination Wettkampf am Nachmittag vorzubereiten. Nach dem Einschwimmen, Haare hochstecken, schminken etc. hatte zuerst Marina K. noch einmal Solowettkampf, doch diesmal mit der freien Kür. Mit ihrem Charme eroberte sie die Herzen der Richter und konnte so noch einen Platz gut machen. Dann folgte ein letztes Trockentraining und Danielle hielt eine motivierende Rede und forderte uns auf einfach „voll zackig“ zu schwimmen und viel Spass zu haben. Dies setzten wir sofort in die Tat um und lagen nach einem super Schwumm auf dem 8. Platz. Mit einem solchen Ergebnis hatten wir nicht gerechnet!! Dies motivierte uns noch zusätzlich für den Teamwettkampf am Freitag.

Freitags ging das ganze Prozedere von vorne los. Um 13.00Uhr begann der Wettkampf, bei dem wir mit der Startnummer 7 ins Wasser sprangen. Und wieder gaben wir unser Bestes(Alles!) und versuchten die Korrekturen umzusetzen. Es gelang uns hervorragend und das Unglaubliche geschah: WIR GEWANNEN DEN VARIED TEAMWETTKAMPF!!!!! Logischerweise war die Freude sehr gross und wurde sogar noch gesteigert, als wir eine Medaille bekamen, obwohl wir `ausser Konkurrenz` gestartet waren. Am Abend teilten wir uns in zwei Gruppen auf. Die einen gingen zum Abendessen ins Hard Rock Cafe, die andern ins Musical „Mama Mia“.

Der Samstag, eigentlich als reiner Zuschauertag gedacht verwandelte sich dank unseren Leistungen in den strengsten aller Tage! Am Mittag ging es los mit Moulin Rouge, dem Final von Combo, für den sich die besten 11 Teams qualifiziert hatten. Leider gelang es uns nicht unsern Rang zu verteidigen und so war ein Team besser und wir wurden schliesslich 9. Abends fand eine riesige Show statt in der die Sieger aller Kategorien noch einmal ihre Küren schwammen. Sogar die Kanadische Nationalmannschaft zeigten ihre Olympiaküren. So war es eine grosse Ehre für uns, dass wir angefragt wurden, ob wir mitschwimmen würden. Und so nahmen wir unsere letzte Kraft zusammen, um dem Publikum zu zeigen, was wir drauf haben.

Nach einem letzten Besuch im imposanten Stadtzentrum von Toronto, mussten wir am Sonntagabend leider wieder ins Flugzeug steigen und über London nach Zürich fliegen. Nach erneuten Gepäckproblemen und einer Zugfahrt wurden wir am Bahnhof von einigen Eltern und Schwimmerinnen begrüsst. Danach mussten wir uns nach einer wundervollen Woche trennen und alle gingen müde, aber glücklich nach Hause. Es hat allen sehr gut gefallen und es war eine einmalige Erfahrung, die wir alle sicher nie vergessen werden.