Entwicklung SY

Geschichtliche Entwicklung der Abteilung Synchronschwimmen

Als die Abteilung Kunstschwimmen (damals kannte man den Begriff Synchronschwimmen noch nicht) 1973 gegründet wurde, war diese Sportart weder in der Schweiz noch international weit entwickelt. So konnte sich die Synchronschwimmabteilung des SC Flös zusammen mit den anderen Synchro-Vereinen entwickeln, was ein grosses Glück war. Für neu gegründete Vereine ist es heute schwierig, Trainingsbedingungen zu schaffen, die es ermöglichen, Spitzenschwimmerinnen hervorzubringen.

Trainiert wurde in den Anfangsjahren des Clubs einmal in der Woche und zwar hauptsächlich Figuren. Neben Ursula Palmy, der Gründerin der Abteilung Synchronschwimmen, kümmerten sich Rita Jütz und bald auch Nini Singer als Trainerinnen um die aktiven Synchronschwimmerinnen. Als die Erfolge wuchsen, wurde das Training auf dreimal in der Woche erhöht. Mitglieder der Nationalmannschaft übernahmen zeitweise das Training, um neue Techniken, die sie in der Nationalmannschaft gelernt hatten, weiterzugeben.

Ein für die Schwimmerinnen grosser Wandel im Training trat ein, als 1989 Valerie Wunderlin aus Hamden, Connecticut, als Trainerin zum Club stiess. Sie kannte neue Techniken und hatte andere Trainingsmethoden. Trainiert wurde von nun an zwischen fünf- und siebenmal in der Woche, manchmal sogar mehr. Die Schwimmerinnen trainierten vor und nach den Schulstunden, hinzu kam das Einzel- und Krafttraining. Auch die Kondition wurde vermehrt trainiert. Der Stil der Küren wurde amerikanisch, das heisst zackig, schnell und hoch.

Das Synchronschwimmen ist eine junge Sportart. Die erste Weltmeisterschaft fand 1973 statt und der erste schweizerische Wettkampf 1974. Der SC Flös war also von Anfang an dabei und hat sich dadurch national und international an der Spitze behaupten können.

Chronik

1974 starten an den Schweizer Jugendmeisterschaften in Basel erstmals zwei Buchser Duette. Andrea Christen/Regula Aerne in der Kategorie Jugend 1 und Patrizia Fehr/Bettina Gantenbein in der Kategorie Jugend 2. Letztere beiden starten auch im Solo. Medaillen bleiben noch aus.

Ab l974 fährt in den Herbstferien eine immer grösser werdende Gruppe in das Testlager nach Charmey/FR.

1975 finden die Schweizer Jugendmeisterschaften erstmals im Hallenbad Flös statt. Mit dem ersten Rang im Solo in der Kategorie Jugend 3 legt die neunjährige Karin Singer den Grundstein für eine einmalige Karriere, die an den Olympischen Spielen in Los Angeles (1984) und Seoul (1988) ihren Höhepunkt findet. Auf weiteren Medaillenplätzen behaupten sich Patrizia Fehr, Bettina Gantenbein, Patricia Kobler, Claudia Mannhart, Irene Singer und Bettina Zimmermann.

Geschichte (1)1976 wird die Gala aus der Taufe gehoben. Der Erfolg dieser Show vor grossem Publikum hält bis heute an.

1976 werden in Dübendorf erstmals die Schweizermeisterschaften besucht. Irene Singer, Bettina Gantenbein, Patrizia Fehr, Susanne Kupferschmid, Bettina Zimmermann, Silvia Rothenberger (Reihenfolge der Namen nach Pflichtrangliste) verteidigen den dritten Rang in der Gruppe an den Hallenmeisterschaften im Frühjahr in Zürich erfolgreich. Irene Singer wird im Solo und zusammen mit Bettina Gantenbein im Duett fünfte.

An den Schweizer Jugendmeisterschaften in Buchs verteidigt Karin Singer in der Kategorie Jugend 3 ihren Solotitel vom Vorjahr erfolgreich. Im Duett wird sie mit Susanne Widmer zweite. Dritte werden Beatrix Ehrenzeller und Claudia Mannhart. Ebenfalls auf dem ersten Rang platziert sich die Gruppe Jugend 2 mit Karin Singer, Susanne Widmer, Claudia Mannhart, Beatrix Ehrenzeller und Marlis Stirnimann. In der Kategorie Jugend 1 wird der SC Flös dritter mit Irene Singer, Bettina Gantenbein Bettina Zimmermann, Patrizia Fehr, Susanne Kupferschmid, Margrit Rothenberger und Silvia Rothenberger.

1977 häufen sich die Medaillenplatzierungen. Irene Singer und Bettina Gantenbein werden in die Nationalmannschaft berufen. Am Europa Cup A in Esslingen/D schwimmen sie in der Gruppe mit ihren Kolleginnen aus Bern und Zürich auf Rang 3.

Die Abteilung Synchronschwimmen wächst 1978 weiter und etabliert sich in der Schweiz endgültig in den Reihen der drei Grossen. SV Limmat Zürich, Polo Club Bern und SC Flös Buchs teilen die Medaillen in den nächsten Jahren unter sich auf. Im Gruppenwettkampf an der Schweizermeisterschaft startet Irene Singer als Mitglied der Nationalmannschaft und gewinnt so ihren ersten Meistertitel. Die Bronzemedaille geht an den SC Flös mit Beatrix Ehrenzeller, Patrizia Fehr, Bettina Gantenbein, Susanne Kupferschmid, Claudia Mannhart, Karin Singer, Marlis Stirnimann und Susanne Widmer.

Irene Singer schwimmt mit der Nationalmannschaft am Europa Cup A in Frankreich und an der Weltmeisterschaft in Berlin, wo die Schweizerinnen den hervorragenden 5. Rang belegen. An einem Jugend Fünf-Länderkampf in Buchs startet Karin Singer im Solo (Rang 4), Duett (mit Edith Boss, Rang 3) und in der Gruppe (Rang 3, dabei auch Beatrix Ehrenzeller).

1979 gibt es an den Hallenmeisterschaften für die Gruppe Bronzemedaillen. An den offenen Schweizermeisterschaften wird der dritte Rang ganz knapp verpasst. Mit der Nationalmannschaft startet Irene Singer an Länderkämpfen in England und auf Mallorca (hier dabei auch erstmals Susanne Widmer), an den US Meisterschaften und am FINA-Weltcup in Tokio. An je einem Jugend- und Juniorenländerkampf werden Karin Singer, Beatrix Ehrenzeller und Susanne Widmer eingesetzt.

1980 gewinnen Irene und Karin Singer, Susanne Widmer und Beatrix Ehrenzeller an der Schweizermeisterschaft erstmals eine Silbermedaille in der Gruppe. Karin und Irene gewinnen zudem eine Bronzemedaille im Duett. An den Junioren-Europameisterschaften in Bern holen sich Karin Singer, Beatrix Ehrenzeller und Susanne Widmer mit der Schweizer Mannschaft die Silbermedaille.

1980 gelangt die Abteilung Synchronschwimmen bei 45 Mädchen an. Die Trainerinnen Ursula Palmy, Rita Jütz und Nini SinGeschichte (2)ger absolvieren in diesem Jahr mit Erfolg den Leiterkurs J+S Stufe 3.

1982 verbessert der SC Flös seine Leistungen so, dass er zusammen mit den Limmat Nixen die meisten Nationalmannschaftsmitglieder stellen kann.

In den folgenden Jahren gibt es für den SC Flös neben zahlreichen Medaillen an nationalen Meisterschaften. Hall of Fame

Die Titelgewinne an der Schweizer Hallenmeisterschaft 1986 in Buchs durch Susanne Widmer, Karin Singer, Denise Häsler, Christine Lippuner, Denise Gschwend, Katrin Schlegel, Simone Lippuner und Irene Singer und an der Schweizer Hallenmeisterschaft 1994 in Montreux durch Rahel Hobi, Monica Weder, Michelle Weder, Kathrin Jütz, Barbara Reich, Bianca Mattle, Corina Rohrer und Andrea Gantenbein gelten bis anhin als die grössten Gruppenerfolge des SC Flös.

Schweizweit top

Im Laufe der Jahre bringen die Flöser Synchronschwimmerinnen zahlreiche JSM-Titel in allen Events und auch SM Solo- und Duettgewinne nach Buchs. Auch für zwei Swiss Open Titel in der Gruppe reicht es: 1997 in St. Moritz und 2002 in Le Lignon (Genf) gelingt es Nadine Feger, Sina Bächler, Sabrina Menge, Martina Schmalz, Katrin Eggenberger, Franziska Mäder, Petra Thurnheer, Marina Kersting, Stephanie Bachmann und Martina Egli an nationalen Titelkämpfen aufs oberste Treppchen zu schwimmen. Die Flöserinnen Lara Mechnig, Vivienne Koch und Noemi Peschl machen von 2011-2020 zahlreiche JSM- und später SM-Titelgewinne unter sich aus. Auch in der Schweizer Nationalmannschaft ist der SC Flös regelmässig vertreten und tritt an internationalen Wettkämpfen, Europa – und Weltmeisterschaften an. Fünf Synchronschwimmerinnen können sich dank ausgezeichneten Leistungen für die Olympischen Spiele qualifizieren. Karin Singer in Los Angeles (1984) und Seoul (1988), Rahel Hobi in Barcelona (1992), Magdalena Brunner in Athen (2004) und Peking (2008), und Lara Mechnig und Marluce Schierscher in Tokio (2020).

Die Synchroabteilung heute

Heute trainieren rund 50 Synchronschwimmerinnen im Hallenbad Flös. Das Einzugsgebiet reicht von Haag übers Liechtenstein bis nach Chur, konzentriert sich jedoch auf die nähere Umgebung von Buchs. Eingeteilt in fünf Teams, trainieren die Flöserinnen je nach Alter sechs bis 20 Stunden pro Woche. In die Fussstapfen ihrer erfolgreichen Vorgängerinnen treten laufend neue, talentierte Schwimmerinnen.